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Wie war es einst - und wie ist es heute


Ein Ortsbild kann durch planerische Einflussnahme in baulicher Gestaltung völlig verändert werden und das sei hier am Beispiel des Ortolanweges einmal aufgezeigt:


Der Ortolanweg war ursprünglich, wie alle anderen Strassen in diesem Bereich auch, ein unbefestigter Feldweg, der eine geradlinige Verbindung von der Johannisthaler Chaussee zum Grünen Weg herstellte. An diesen waren die Nebenstrassen (Schirmvogel-, Hochspannungs-, Kolkraben-, Wendehals-, lbis-, Tränke- und Möwenweg sowie der Trappenpfad) direkt angebunden. Heute sind sind der Kolkraben- und Möwenweg Sackgassen und nur vom Laubsängerweg zugängig. Die Endgrundstücke von Tränkeweg und Trappenpfad (ehemals am Ortolanweg gelegen) sind über Privatwege zu erreichen. Die früher zwischen Ortolanweg und der Dauerkleingartenkolonie "Britzer Wiesen" vorhandenen Freiflächen waren in einem ca. 50 m breiten Streifen zeitweilig gärtnerisch und auch zur Kleintierhaltung genutzt.

Wegen der beabsichtigten großflächigen Bebauung entlang des Ortolanweges wurde 1972 der Ausbau mit einer völlig neuen Trasse, unmittelbar an die "Britzer Wiesen" grenzend, begonnen. So sollte die geplante Bebauung das Ortsbild völlig ändern. Es entstanden achtgeschossige Häuser (Ortolanweg 2 bis 48) vom Grünen Weg bis zum Trappenpfad, ein achtgeschossiges Seniorenheim und ein sechsgeschossiger Trakt zwischen Trappenpfad und Tränkeweg, sowie eine viergeschossige Bebauung bis zum Wendehalsweg. Zwischen diesem und dem Hochspannungsweg wurden später eine Kindertagesstätte und ein Kinderspielplatz angelegt.

Zur Anbindung an die Parchimer Allee wurde als Verlängerung des Ortolanweges die Kielinger Str. neu geschaffen und eine geschlossene Bebauung auf den Grundstücken Kielinger Str.1 und Ortolanweg 3 bis 17 in drei-, bzw, viergeschossiger Bauweise erstellt. Mit diesem, im Volksmund als "Schnecke" hergestellten Gebäudes wurde im Jahr 1992 die Bebauung des Ortolanweges abgeschlossen. Eine Bus-Endhaltestelle auf dem Vorplatz der Kielinger Str. sorgt für eine weitere Erschließung dieser Anlage.

Mit der Neugestaltung verschwanden auch Relikte des Krieges innerhalb dieses Bereiches und zwar die für den zivilen Luftschutz erbauten Bunkeranlagen, die fast 50 Jahre überdauerten. Auf dem Gelände der "Schnecke" wurde der Bunker nicht zerstört, sondern in die Bebauung als Hochkeller einbezogen und in das Gebäude integriert. Der Bunker neben dem Hochspannungsweg, der zwischenzeitlich u.a. auch mal als Depot für pyrotechnische Artikel genutzt wurde, ist gesprengt und abgetragen. Diese Fläche ist heute mit der Kindertagesstätte bebaut.

So hat sich die einst dörfliche ldylle den Erfordernissen der heutigen Zeit angepasst und ihre Beschaulichkeit verloren.

Werner Holz
     

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