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Beitrag vom März 2007

      Über private Wasserzähler

In der Januar-Ausgabe unserer Vereins-Nachrichten wurde über eine Erhöhung der Wasserpreise berichtet und das mag vielleicht für einige von uns Anlaß sein, mit der Installation eines privaten Zählers für das Gartenwasser zu liebäugeln. Für all jene, die sich bisher noch nicht für oder auch gegen so einen privaten Wasserzähler entscheiden konnten, weil es Ihnen an Informationen mangelte, habe ich mal einen kleinen Erfahrungsbericht verfaßt.

Klären wir zunächst einmal, worum es geht:
Wenn mir die Berliner Wasserbetriebe im Laufe eines Jahres 100 cbm ( = 100.000 Liter ) Wasser liefern, so gehen sie davon aus, daß sie die gleiche Menge in Form von Ab- oder Schmutzwasser auch wieder zurück erhalten, egal ob ich mit den 100 cbm Wäsche gewaschen, Kartoffeln gekocht oder sie getrunken habe. Dieses Schmutzwasser wird den Wasserbetrieben wieder zugeführt damit es gereinigt werden kann und dieses Verfahren kostet Geld, das die Wasserbetriebe von all jenen einfordern, die dieses Schmutzwasser produzieren. Wenn ich also übers Jahr 100 cbm Schmutzwasser in die Abwasserkanäle einleite, so wird mich das künftig 255,- €  jährlich kosten ( wohlgemerkt: nur für das Abwasser, der Preis für die Lieferung sauberen Wassers ist hierin noch nicht enthalten ); das ist zwar teuer aber im Prinzip gerecht.

Weniger gerecht aber findet das sicherlich der engagierte Besitzer eines Gartens, wenn er mit - sagen wir mal - der Hälfte des gelieferten sauberen Wassers seine Lupinen und Radieschen wässert. Denn schließlich landet dieses Gartenwasser ja nicht in der Kanalisation und verursacht den Wasserbetrieben somit auch keine Kosten. Nach oben erläutertem Prinzip würden wir aber für nicht in das Leitungsnetz gelangte 50 cbm Abwasser dennoch jährlich 127,50 €  bezahlen müssen, für eine Leistung also, die wir niemandem auferlegt haben und die auch niemand erbringen mußte. Insoweit wir dies als ungerecht ansehen, dürfen wir uns aber der uneingeschränkten Solidarität der Berliner Wasserbetriebe sicher sein ( zur Zeit jedenfalls, früher war das auch schon mal anders ).

Es ist uns deshalb gestattet, einen zweiten Zähler installieren zu lassen, der die ausschließlich für den Garten verwendete Wassermenge mißt. Wenn wir dieses Gartenwasser von der Menge des insgesamt gelieferten Wassers abziehen, bleibt übrig, was wir wieder in den Abwasserkanal einleiten. Im oben genannten Beispiel wären dies 50 cbm, wir könnten mithin 127,50 €  im Jahr einsparen.
privater Wasserzaehler

Wäre die Geschichte hier zu Ende, so hätten wir jetzt ein richtiges Happy End, aber natürlich wissen wir alle längst, daß dem nicht so ist, und wir erkennen auch bereits, wo der Haken ist: den privaten Wasserzähler gibt es nicht gratis und da die Verantwortlichen der Wasserbetriebe uns Siedler für ganz ausgekochte Schlitzohren halten, dürfen wir das Ding auch nicht selbst installieren sondern müssen hierfür einen Installateur beauftragen, der das ganz besondere Vertrauen der Wasserlieferanten genießt ( der darf durchaus aber selbst Siedler und somit auch Schlitzohr sein ).

So ein zugelassener Installateur hat mir im Herbst 2000 für die Installation des privaten Wasserzählers umgerechnet etwa 125,- €  berechnet. Das Gerät muß leider nach sechs Jahren erneuert werden, weil der Zähler nur für diese Dauer geeicht ist und danach nicht mehr von den Wasserbetrieben anerkannt wird, die Investition muß also der Einsparung von Abwasserkosten ( = verbrauchtes Gartenwasser ) während sechs Jahren gegenübergestellt werden.

Natürlich kann hier nicht mit festen Werten kalkuliert werden, der Wasserverbrauch für den Garten ist vielmehr von unterschiedlichen Faktoren abhängig wie Größe der zu bewässernden Fläche, Wasserbedarf der jeweiligen Pflanzen, vom Wetter und auch von persönlichen Vorlieben ( soll der Rasen immer schön grün sein oder ertrage ich es auch mal, daß man ihm eine Trockenperiode ansieht ?). Bei mir wurden 42 qm Gemüsebeete intensiv gewässert, weitere Flächen nur eher mäßig und nur bei Bedarf; größere Rasenflächen wurden nur bei langanhaltender Trockenheit bedient. Das hierfür verbrauchte Wasser brachte mir nach sechs Jahren eine Ersparnis an Abwasserkosten in Höhe von 270,- €  ein, nach Abzug der Investition bleibt also ein kleiner Gewinn von 145,- €  übrig, aufs Jahr umgerechnet also wahrlich nicht viel.

Etwas günstiger wird dieses Verhältnis, wenn der Sprengwasserzähler nur ausgetauscht werden muß; gegenüber der Neuinstallation ist der Austausch um etwa 50,- €  günstiger. Eine weitere Sparmöglichkeit könnte sich durch die steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen im privaten Bereich ergeben.

Wer also im Sommer größere Flächen zu wässern hat oder gewohnt bzw. gewillt ist fleißig zu sprengen, der kann mit dem privaten Wasserzähler durchaus Geld sparen. Die Höhe der Einbaukosten richtet sich u. a. danach, wie gut die Stelle, an der der Zähler installiert werden soll, zugänglich ist und vielleicht lassen sich auch ein paar Euro einsparen, wenn der Installateur keine weiten Anfahrtwege zu bewältigen hat. Ein Verzeichnis der zugelassenen Installateure erhält man von den Wasserbetrieben, wenn man dort unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 - 292 75 87 anruft und weitere Informationen gibt es auf den Internetseiten der Wasserbetriebe.

Le
     

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